Wer Dinge verändern möchte, der muss sich einbringen und Neues anstoßen. Das ist die Motivation der Ärztinnen und Ärzte, die sich über die „Liste Integrative Medizin (LIMed)“ zur Wahl der Delegierten in die Landesärztekammern aufstellen…
In der Ausgabe 5/24 der Zeitschrift für Komplementärmedizin ist ein ausführlicher Artikel zur Liste Integrative Medizin erschienen. Diesen finden Sie hier zum Download.
Bis zum 9. Oktober 2024 fanden die Wahlen zur Kammerversammlung Westfalen-Lippe statt. Wir traten als Liste Integrative Medizin zur Wahl an - 521 Ärztinnen und Ärzte gaben uns ihre Stimme. Mit einem Sitz ist nun die LIste Integative Medizin auch in Westfalen-Lippe vertreten. Herzlichen Glückwunsch an den Listenersten aus Arnsberg Dr. Niklas Quecke und vielen Dank für das große Engagement aller Unterstützerinnen und Unterstützer.
In Brandenburg hat sich eine engagierte Gruppe von Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen und Therapieverfahren gefunden und sucht weitere Unterstützerinnen. Sind Sie Mitglied in der Brandenburger Ärztekammer? Dann arbeiten Sie mit am Wahlprogramm und informieren Kolleginnen und Kollegen über die Aktivitäten. Zur nächsten Videokonferenz am 30. Januar 2025 um 20 Uhr sind Sie herzlich eingeladen. Bei Interesse melden Sie sich bitte hier an.
Seit 2019 treten wir als Liste Integrative Medizin an bei Kammerwahlen an. Mit Erfolg, wie sich zeigt. Bei jeder Kammerwahl trat eine Gruppe engagierter Ärztinnen und Ärzte zur Wahl an. In der Zwischenzeit sitzen Delegierten in elf Landes- und fünf Bezirksärztekammern und treten für die Integrative Medizin in den Dialog mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Und ein größer werdendes Netzwerk unterstützt die Arbeit der Delegierten. Wir danken allen für die großartige Unterstützung!
Sie wollen über die regionalen LIMed Gruppen und deren Aktivitäten informiert werden? Sie wollen aktuelle Diskussionen verfolgen? Dann melden Sie sich für unseren Newsletter an.
Die Liste Integrative Medizin (LIMed) kandidiert seit 2019 erfolgreich für Landesärztekammerwahlen. Sie setzt sich aus hochmotivierten und engagierten Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Tätigkeits- und Interessenbereichen zusammen. Sie alle eint die Überzeugung, dass in Zukunft die gesamte Vielfalt der Methoden zum Wohle aller Patient*innen in den Praxisalltag zu integrieren sei. Diese Überzeugung möchten die Vertreter*innen der LIMed auf berufspolitischem Wege in die Gremien der Ärztekammern tragen. So möchten sie zu einem Systemwechsel von ökonomisierter zu patientenorientierter Medizin beitragen.
Alle Kolleg*innen, die sich mit den folgenden Aussagen identifizieren können, sind herzlich willkommen, sich zu beteiligen:
Alle Patientinnen und Patienten profitieren von einem individuellen auf sie abgestimmten integrativ-medizinischen Behandlungsplan. Chronische Erkrankungen, deren Therapien häufig sehr eingreifend und mit erheblicher Minderung der Lebensqualität verbunden sind, erfordern geradezu die Kombination von Behandlungen aus konventioneller und komplementärer Medizin. Die komplementäre Medizin sollte mit der gesamten Vielfalt der Methoden als Integrative Medizin in den Praxisalltag zum Wohle aller Patienten integriert werden.
Wir fühlen uns verpflichtet, unseren Patientinnen und Patienten ein Recht auf Therapien aus den komplementären Therapierichtungen begleitend zu den Therapien der konventionellen „Schulmedizin” zu ermöglichen. Als Spezialisten für Integrative Medizin fühlen wir uns verpflichtet, die Methoden der komplementären Medizin mit höchstmöglichem Qualitätsstandard zu beherrschen und weiterzuentwickeln und dies nicht Behandlern ohne geregelte Ausbildungs- und Fortbildungsverpflichtung zu überlassen.
Aktive Kommunikation der Wissenschaftlichkeit von naturheilkundlichen Verfahren.
Nutzung bestehender ärztlicher Plattformen für den wissenschaftlichen Dialog.
Wir unterstützen eine Medizin, die den wissenschaftlichen Dialog zwischen konventioneller mit komplementärer Behandlung fördert und nach außen trägt.
Wir fordern die wissenschaftliche Untersuchung komplementärmedizinischer Ansätze, wenden uns aber gegen einseitige Vorgehensweisen und Interpretationen, die den Boden der Wissenschaft verlassen. So ist z.B. die Meta-Analyse eine wissenschaftliche Methode, die in der Regel mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet. Die „Evidence Based Medicine“ (EBM) ist eine Medizin, die sich auf empirische Belege stützt. Dazu gehören neben der besten verfügbaren Informationslage aus wissenschaftlicher Literatur, die fachliche Meinung des Behandlers und die Präferenzen der Patienten. Methodische Überlegungen zur EBM weisen darauf hin, dass ein zirkulärer, zyklischer Erkenntnisprozess gerade bei der Evaluation komplexer therapeutischer Maßnahmen ein angemessenerer Weg der Evaluation darstellt als ein alleiniges hierarchisches Vorgehen.
Eine neue Rubrik im Deutschen Ärzteblatt und anderen offiziellen Organen der deutschen Ärzteschaft sollte den Anfang in der Kommunikation machen, um den hohen wissenschaftlichen Standard der vorhandenen komplementär medizinischen Therapien anhand von spezifischen Kasuistiken zu vermitteln. Das wird Brücken zwischen den beiden Disziplinen bauen.
Erhalt und Ausbau der Methodenvielfalt in der ärztlichen Behandlung. Integration von studienbelegten Konzepten im Kontext von Phytotherapie, Homöopathie, Anthroposophischer Medizin, Akupunktur und anderer integrativ-medizinischer Methoden. Individuell abgestimmte Gesamtkonzepte mit dem Ziel einer ganzheitlichen Förderung der Gesunderhaltung und Salutogenese breiter und vulnerabler Bevölkerungsschichten.
Gleichstellung von sprechender, „apparativer Medizin“ und Pharmakotherapie, die Patienten als Subjekt und Dialogpartner sieht und in der Summe die Compliance verbessert.
Langfristige Verankerung in der Weiterbildungsordnung als unverzichtbare Notwendigkeit zur Fortsetzung und Weiterentwicklung bewährter Fortbildungen im integrativ-medizinischen Bereich.
Der konstruktive Weg dorthin ist ein „Ausschuss Integrative Medizin“ und Sicherstellung seiner Präsenz in den Ausschüssen für Ärztliche Fortbildung und Ärztliche Weiterbildung
Rückfahren der zunehmenden Bürokratisierung und Schematisierungstendenzen im ärztlichen Alltag in Klinik und Praxis sowie stärkere Fokussierung auf ärztliche Kernkompetenzen.
Wir regen an, dass Vorgaben von Diagnostik, Therapie und Evidence based Medicine hinterfragt werden dürfen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Konzepte gegen Fremdsteuerung im medizinischen System zu entwickeln. Daher fordern wir die Überprüfung von Schematisierung und überbordender Bürokratie z.B. bei DRGs, DMPs und Therapiealgorithmen.
Der reale ärztliche Zeitaufwand in der komplementären Medizin muss sich im Verdienst wiederspiegeln. Eine Prüfung von finanziellen Fehlanreizen im System sollte diesen Prozess begleiten.
Wir sehen die Krankenhausfinanzierungspflicht der Länder und wollen diese durchsetzen.
Die Implementierung besserer Pflegeschlüssel und die Verfügbarkeit von ausreichend und qualifiziertem Personal sollte umgesetzt werden.
Die Hinwendung zu nachhaltigen und ökologischen Verfahren in der Medizin ist uns ein wichtiges Anliegen – wie auf dem Deutschen Ärztetag diskutiert. Hier bietet die Integrative Medizin vorausschauende und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Behandlungen an.
Unabhängigkeit und Freiberuflichkeit in Ärztekammer und Politik. Wir stehen für die Sicherung der freien Tätigkeit in Praxen, jenseits von MVZ, Krankenhaus und Großkonzernen. Wir unterstützen und fordern für Patienten die Sicherstellung der freien Arztwahl und Unterstützung der unabhängigen Meinungsbildung zu Krankheiten und deren Behandlungsoptionen.
Die Liste Integrative Medizin ist vollständig unabhängig und losgelöst von Berufsverbänden, Fachverbänden oder sonstigen Einflussnahmen. Um den Kandidat*innen einen möglichst individuellen Freiraum ganz nach ihren föderal bestimmten Anliegen zu ermöglichen, existiert bei der LIMed auch keine Satzung oder sonstige Verbandsstruktur.
Um dieser Initiative aber dennoch einen rechtlichen Rahmen geben zu können, ist die LIMed assoziierter Partner der Hufelandgesellschaft. Unabhängigkeit und Eigenständigkeit bleiben gewährleistet. Die Hufelandgesellschaft stellt ihre Plattform den ärztlichen Kolleg*innen aus allen integrativ-medizinischen Bereichen zur Verfügung.